Multiple Sklerose (MS)

Die Multiple Sklerose (Enzephalomyelitis disseminata) ist eine entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Sie ist neben der Epilepsie die zweithäufigste Erkrankung jüngerer Erwachsener in der Neurologie. Es handelt sich um eine im Gehirn und Rückenmark verstreut auftretende Entzündung. In Deutschland sind ca. 100.000 bis 200.000 Menschen an MS erkrankt.

Durch eine fehlgeleitete körpereigene Abwehrreaktion kommt es zu Entzündungen in Gehirn und / oder Rückenmark (Autoimmunerkrankung). Betroffen sind sowohl das Nervenhüllgewebe (Myelinscheide) als auch der Nerv selber (Axon). Hierdurch wird die Impulsübermittlung der Nervenbahnen gestört und vielfältige Funktionsstörungen bzw. Symptome können resultieren.

Die ersten Symptome treten meist zwischen dem 15. und 40. Lebensjahr auf. Frauen sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer. Man geht von einer genetischen Disposition aus, das heißt, innerhalb einer Familie ist das Erkrankungsrisiko erhöht. In Deutschland rechnet man mit 70 Betroffenen auf 100.000 Einwohner. Es werden verschiedene Verlaufsformen unterschieden.

Die Diagnosestellung erfordert sowohl neurologische als auch radiologische Untersuchungsverfahren. Noch immer beträgt der Zeitraum vom ersten Symptom bis zur Diagnosestellung  drei bis vier Jahre (2005).

Die Therapie der Multiplen Sklerose mit dem Ziel, die Entzündungsaktivität zu beeinflussen, erfordert sowohl den Einsatz von Medikamenten im akuten Schub und zur Beeinflussung des Krankheitsverlaufes als auch von anderen, die Symptome beeinflussenden Medikamenten und flankierenden Maßnahmen (symptomatische Therapie). Eine grundsätzliche Heilung ist derzeit nicht möglich.

Wichtige Bausteine zum Erhalt der Selbstständigkeit und der Linderung von krankheitsbedingten Beschwerden sind weiterhin individuell abgestimmte nicht medikamentöse Therapien im Rahmen von Heilmittelverordnungen oder Rehabilitationsbehandlungen unter Einbeziehung der Bereiche Physiotherapie, Ergotherapie, Psychologie und Neuropsychologie, Sprach- und Schlucktherapie, Sozialarbeit und Krankenpflege.

Die Anbindung an eine Selbsthilfegruppe ist für viele Patienten eine große Hilfestellung für die Krankheitsverarbeitung und Beratung.

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