Herzensprojekt in Peru: Eberswalder Klinikum schenkt Kindern ein Lächeln

Manchmal sind es die stillen Helden im Hintergrund, die Großes bewirken. So geschehen bei einer medizinischen Hilfsmission in Peru. Im Fokus stand die operative Versorgung von Babys und Kindern mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten. Ein Eingriff, der für viele kleine Patienten den Weg in ein unbeschwertes Leben ebnet. John-Ivanhoe Mitchell, ein engagierter Mitarbeiter des GLG Werner Forßmann Klinikums Eberswalde, war mit zwei Eberswalder Kolleginnen hautnah dabei. Gleichzeitig hat das Eberswalder Klinikum die Kosten der Medikamente übernommen.

 

Das GLG Werner Forßmann Klinikum Eberswalde hat sich maßgeblich an einer wichtigen medizinischen Hilfsmission in Peru beteiligt, die darauf abzielt, Kindern und Säuglingen mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten eine dringend benötigte operative Versorgung zu ermöglichen. Die medizinische Mission, ein seit vielen Jahren etabliertes Projekt, konzentriert sich auf die operative Behandlung von Kindern mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten. In diesem Jahr konnte John-Ivanhoe Mitchell, Mitarbeiter der Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie des Eberswalder Schwerpunktversorgers, erstmals an diesem Projekt teilnehmen. Mit zum Team gehörten Dipl. med. Manja Herbell, eine jahrelange Mitarbeiterin im Forßmann Klinikum, sowie Katja Beuster, eine Anästhesiepflegefachkraft, die beide seit vielen Jahren in Peru im Einsatz sind. Das Einsatzteam setzte sich aus Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen, Pflegekräften, Anästhesisten, Zahnärzte, Kieferorthopäden und Zahntechnikern zusammen, die eng mit Zahnärzten vor Ort kooperierten. Letztere waren für die Vorbereitung der Kinder sowie die anschließende Nachbetreuung, wie kieferorthopädische Maßnahmen, zuständig.

 

„Wir waren insgesamt knappe drei Wochen unterwegs, davon jeweils zwei OP-Wochen – eine in Yungay und eine in Oxapampa. Allein die Anreise war aufwendig. Ab Berlin haben wir zwei volle Tage bis nach Yungay gebraucht“, blickt John-Ivanhoe Mitchell zurück. Insgesamt konnten 60 Kinder erfolgreich und ohne Komplikationen operiert werden, auch weil die beiden Krankenhäuser in Yungay und Oxapampa gut ausgestattet sind. „Das hat mich ehrlicherweise positiv überrascht, in beiden Häusern konnten wir weitestgehend wie in Deutschland arbeiten, nur das Material musste über Spenden wie vom Forßmann Klinikum, welches die komplette Medikamentenversorgung übernommen hat, finanziert werden“, sagt John-Ivanhoe und erklärt: Eine Besonderheit war, dass in peruanischen Kliniken medizinische Materialien, wie OP-Wäsche und Abdecktücher wiederverwendet werden, was das Arbeiten nachhaltiger gestaltete.

„Positiv verlief auch die Zusammenarbeit mit den peruanischen Kolleginnen und Kollegen, was für mich das Wertvollste an der Reise war.“

 

Durch diese enge Zusammenarbeit vor Ort konnten zudem auch Kinder aus abgelegenen Regionen erreicht werden, die ohne dieses Projekt mit hoher Wahrscheinlichkeit keinen Zugang zu einer solchen medizinischen Versorgung gehabt hätten. Glücklicherweise blieb auch etwas Zeit für Erlebnisse außerhalb des Krankenhauses. So war es möglich, ein wenig die Städte kennenzulernen sowie zwei kurze Ausflüge zu unternehmen: eine Wanderung in die Berge und einen Trip in den Regenwald, was für das Team ebenfalls unvergesslich war.

 

Hintergrund zum Projekt „MKG-Ärzte Peru“

Das Hilfsprojekt wurde 1995 im peruanischen Hochland nahe Oxapampa ins Leben gerufen. Es begann als zahnärztliche Initiative und entwickelte sich über die Jahre zu einem medizinischen Einsatzschwerpunkt für Operationen bei Lippen-Kiefer-Gaumenspalten. Das Projekt wird von einem deutsch-peruanischen Team getragen, bestehend aus Teams der MKG-Chirurgie, Anästhesie, Zahnärztinnen und Zahnärzten, Pflegekräften und Technikerinnen. Einer der zentralen Initiatoren ist Dr. Andreas Pöhl (MKG-Chirurg), der das Projekt maßgeblich mit aufgebaut hat und früher am GLG Werner-Forßmann-Krankenhaus Eberswalde tätig war. Um das Engagement über die medizinischen Eingriffe hinaus zu erweitern, wurde der Verein „Amistad con Peru e.V.“ gegründet. Ziel ist es, zusätzlich auch soziale Projekte zu unterstützen – insbesondere zugunsten der Familien der behandelten Kinder sowie zur Förderung lokaler medizinischer Einrichtungen. Ein Großteil des Projektteams ist im Verein organisiert. Das gesamte Projekt ist spendenbasiert. Neben der logistischen Unterstützung durch den DRK-Kreisverband Segeberg werden Materialien und Medikamente über private und institutionelle Spenden bereitgestellt. Die Einsätze erfolgen in enger Zusammenarbeit mit einem Rotary-Club in Huaraz, dessen Mitglieder medizinisch eingebunden sind und bei der Organisation vor Ort helfen.

 

Weitere Informationen über das Projekt „MKG-Ärzte-Peru“ und Möglichkeiten, das Projekt zu unterstützen finden Sie auf folgender Website: https://www.mkg-aerzte-peru.de/